Roman Pfeffer
Grenzsteinerweiterung
2023
An der Außenmauer des Augartens steht rechts neben dem Haupteingang ein Grenzstein.
Er steht nicht an seinem ursprünglichen Aufstellungsort, da die Grundherrschaften nie an dieser Stelle aneinander grenzten. Bei den Grundherrschaften handelte es sich einerseits um das Stift Klosterneuburg, andererseits um das Hofärar. Der Stein wurde nach einer Grenzbereinigung zwischen k. k. Besitz und Klosterneuburger Stiftsgrund neben die Fahrstraße gesetzt, nachdem die lange Grünfläche vor der Augartenmauer dem Hofe zugesprochen worden war.
Nun steht er als Kulturdenkmal an die Mauer gedrängt da, verwittert in eine Bedeutungslosigkeit und bekommt hin und wieder ein paar Graffitis ab. Grenzsteine sind ein Inbegriff für Ordnung, aber auch für Konflikte, darum bietet sich dieser Grenzstein an, eine neue Rolle zu bekommen. Der Grenzstein wird verdoppelt und die beiden Teile bilden die Wangen für eine Sitzbank.
Auf dieser Sitzbank unterhalten sich der Historiker Klaus Lohrmann und der Künstler Roman Pfeffer über Kulturdenkmäler, öffentlichen Raum und Historisches.
Ein Ordnungszeichen wird zum Nutzgegenstand und Historisches wird wieder sichtbar gemacht.
Im öffentlichen Raum stellt sich immer wieder die Frage: Wie gehen wir mit dem Vorhandenen um? Welche Möglichkeiten des Eingriffes gibt es, um Orte zu verändern oder Existierendes anders zu definieren?